Presseinformation des SPD-Stadtverbandes vom 23.01.2006

Uslar. Die Begrenzung der Ein-Euro-Jobs auf sechs Monate ist in vielen Fällen wenig sinnvoll und entspricht sehr häufig nicht dem Wunsch der Beteiligten. Wie der SPD-Stadtverband fordert, sollte die zuständige Arbeitsgemeinschaft der Sozialagentur und des Landkreises in Northeim die Grundsätze ihrer Geschäftsführung flexibilisieren. In Ausnahmefällen sollte dem Wunsch der ALG II-Empfänger, die für solche Jobs in Frage kommen, und der jeweiligen Träger der Maßnahme entsprochen werden. Da sich viele Ein-Euro-Job-Mitarbeiter bei ihren Tätigkeiten bewähren und die Arbeit zur Zufriedenheit der Träger erledigt wird, werden häufig Anträge auf Verlängerung der Maßnahmen um weitere sechs Monate gestellt. Auch der positive psychologische und soziale Aspekt, nach zum Teil langer Arbeitslosigkeit wieder anerkannte regelmäßige Arbeit leisten zu können, sei nicht zu unterschätzen. Die Lebensläufe der Betroffenen könnten im Blick auf spätere Bewerbungen durch die Verlängerung aufgewertet werden. Doch die Arbeitsgemeinschaft lehne solche Anträge in der Regel ab.

Wir haben den Eindruck, so der Stadtverbandsvorsitzende Dr. Hermann Weinreis, dass die wenigsten der Ein-Euro-Jobber versuchen, sich vor der maximal 25-stündigen Verpflichtung pro Woche zu drücken. In sensiblen Bereichen wie Schulen und Museen z.B. sei die Phase der Einarbeitung länger und die Abläufe seien anders, als die gesetzlichen Vorgaben dies unterstellten. Normalerweise sind Ein-Euro-Jobs zeitbegrenzt. Nach einem halben Jahr ist die Maßnahme vorerst beendet, da sie nur als erster Schritt angesehen wird. Vermittlungen in eine Arbeitsstelle nach dem Job sind aber die Ausnahme. Der Abbruch der Maßnahme führe, so die Uslarer SPD, zu Enttäuschungen und stelle die erreichten Erfolge wieder in Frage. Die Stadt Uslar beschäftige zur Zeit 10 Ein-Euro-Jobber, etwa auf dem Bauhof und im Bereich Archiv/ Museum. Aber auch in Schulen in der Trägerschaft des Landkreises werden sie er-folgreich eingesetzt. Die meisten wollen weitermachen und dem sollte man in vertretbarem Umfang Rechnung tragen (Dr. Weinreis).