Bei der Bundestagswahl 2009 hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug Möller (62) das Direktmandat im Wahlkreis 46 Hameln/Pyrmont – Holzminden mit Uslar und Bodenfelde mit 41,58 Prozent (2005 noch 50,2 Prozent) gewonnen. Jetzt tritt die Sozialdemokratin, besser bekannt unter der Abkürzung LöMö, ein letztes Mal für einen Sitz im Bundestag an.
Der unterste Zipfel ihres Wahlkreises ist der Politikerin gut vertraut. Sie mag die Menschen und lobt das bürgerschaftliche Engagement etwa für den Betrieb des Badelandes in Bürgerhand. In Uslar und Bodenfelde zeigt sie gern Präsenz, wenn es nötig ist, wie etwa beim Kampf für die neue B 241. Auch der Solling sei ein Stück ihrer Heimat, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen.
Uslar müsse Schulstandort bleiben, sagt Lösekrug-Möller, die vor ihrem Bundestagsmandat lange als selbständige Trainerin und Organisationsberaterin tätig war. Doch die Region sei im Wandel, dafür will sie mit den Menschen vor Ort die besten Lösungen finden.
Ihr Wirken in Berlin beschreibt sie als Nachhaltigkeits-Politik, weil es der Entwicklung dient. Wenn es etwa um Kita-Schließungen gehe, sei ein Dialog mit den Bürgern nötig. Man müsse verstehen, warum welche Schritte nötig sind. Für mehr soziale Gerechtigkeit ist es gut, mehr Steuern aus hohen Erträgen einzunehmen. Auch dafür will sie sich weiterhin einsetzen. Der Spitzensteuersatz müsse bei 49 Prozent liegen, damit auch die Kommunen für ihre Aufgaben gut ausgestattet sind. Steuergeld für Bildung habe eine hohe Akzeptanz – auch bei ihr. Straffreiheit für Steuerhinterzieher lehnt sie hingegen ab.
Wichtig ist für die Hamelnerin, dass Kommunen ihre Strukturen nach Möglichkeit erhalten und sogar noch mehr eigenverantwortlich entscheiden können. Die nächsten vier Jahre möchte sich Gabriele Lösekrug-Möller weiterhin „gradlinig und verlässlich“ auch für die Menschen in der Region und ihrem Wahlkreis einsetzen. Da gehe es etwa um den B 1-Lückenschluss bei Coppenbrügge und die B 240-Ortsumgehung bei Negenborn. Und: Der Weiterbau der B 241 von Volpriehausen bis Bollensen sei nötig für die Anbindung. Sie wünscht sich, dass das Vorhaben noch vor 2015 in den Bundesverkehrswegeplan kommt und danach schnell realisiert wird.
Außerdem müsse die Weser als Wasserweg erhalten bleiben, für die Wirtschaft und den Tourismus als wichtigstem Standbein. Zum Thema Jugend sagt die Sozialdemokratin: „Junge Leute brauchen gute Schulen und eine schnelle Datenautobahn“, dann stünden nach Ausbildung oder Studium auch Wege zurück in die Region offen. Diese dürfe sich nicht für Fusionen verschließen, wo sie sinnvoll seien.
Sie würde als Politikerin gern weiter an der Gestaltung der Bundesrepublik mitwirken.
Quelle: HNA Sollinger Nachrichten