Bei dem Besuch wurde die SPD-Delegation begrüßt und geführt von Thomas Gerlach, dem Leiter des Rettungsdienstes im DRK Northeim-Göttingen. Er präsentierte den Gästen von der SPD die Einrichtung des ehemaligen Gebäudes der Volksbank in Bollensen, in dem die DRK-Rettungswache untergebracht ist, und stellte das anwesende Bereitschaftspersonal sowie die technische Ausstattung vor.

„Jeder eingehende Notruf wird zur Leitstelle nach Northeim weitergeleitet und erreicht uns oder eines unserer Fahrzeuge nur Sekunden später. Der Computer erkennt uns als nächst gelegene Einsatzstelle,“ so Gerlach im Gespräch mit den Besuchern. „Nach den vorliegen-
den Informationen entscheiden wir, welches Fahrzeug zum Einsatz kommt und ob der Not-arzt die Besatzung begleitet.“ Seit dem Ausfall des Uslarer Krankenhauses seien die Kosten für die Rettungswache wegen häufigerer Einsatzfahrten und längerer Wege auch bei nicht-lebensbedrohlichen Verletzungen deutlich gestiegen. „Der ärztliche Notdienst der Kassen-
ärztlichen Vereinigung, der eine angemessene Behandlung dieser Fälle vor Ort vornehmen könnte, steht häufig nicht zur Verfügung und wir dürfen keinen Patienten zurücklassen.“

Das Bereitschaftspersonal müsse den Einsatzleitlinien zufolge nach 120 Sekunden am Lenk-rad des Fahrzeuges sitzen und erreiche in der Regel die Notfall-Patienten auch innerhalb der vorgeschriebenen 15 Minuten. Längere Wartezeiten bezeichnete der Dienstleiter als Ausnahmen, die die Einsatzbereitschaft der Rettungswache Bollensen aber nicht in Frage stellen. Gerlach: „Schon aus Wettbewerbsgründen stehen wir unter ständiger Kontrolle und führen selbst ein rigoroses Qualitätsmanagement durch“. Auftraggeber für die DRK-Ret-tungswache ist der Landkreis Northeim, Kostenträger sind die gesetzlichen und privaten Krankenkassen, die genauestens auf Standards, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anbieter achten.

Die SPD-Politiker zeigten sich beeindruckt von der Kompetenz des Personals und der Qualität der medizinisch-technischen Ausrüstung der Wache. Sie besichtigten einen kürzllich für 135.000 Euro neu angeschafften Krankentransporter mit neuester Technik und den Notarztwagen.
Über Schichtdienste wird die 24-Stunden-Bereitschaft der Rettungswache gewährleistet. „Ich glaube,“ so der SPD-Vorsitzende Dr. Hermann Weinreis, „die Uslarer Bevölkerung kann sich auf den Rettungsdienst verlassen und ist im Ernstfall in guten Händen. Organisation, Aussstattung und Abläufe der DRK-Rettungswache sind absolut professionell.“

Sorgen bereiten dem Dienstleiter Gerlach die hohen Anschaffungskosten für das Material und die Fahrzeuge. Darüber hinaus gestalte der Landkreis als Vertragspartner und Auftrag-geber die Fristen für die Beauftragung der Dienste zu kurz, so dass auch unbefristete Arbeitsverhältnisse u.U. mit Entlassungen enden könnten.