„Keine Einleitung von Salzlauge in die Werra und die Weser und sofortige Einstellung der Planung von Regulierungsbecken im Bereich der Stadt Uslar.“ Mit diesen Forderungen reagiert der SPD-Stadtverband auf die jüngst in der Presse veröffentlichten Überlegungen des Konzerns Kali & Salz, wonach östlich von Offensen einer Planvariante zufolge auf einem 80 ha großen Gelände ein Salzlaugespeicherbecken für 3,5 Millionen m3 vorgesehen ist. Nach Ansicht der Sozialdemokraten ist ein solcher Eingriff in die natürliche Umwelt der Ortsteile Offensen, Fürstenhagen und Verliehausen völlig inakzeptabel und stellt eine Zumutung für alle Uslarer Bürgerinnen und Bürger dar. „Angesichts der nicht absehbaren Folgen für Flora und Fauna an der Oberfläche einschließlich der anwohnenden Menschen und der technisch nicht geklärten Beeinträchtigungen des Grundwassers“, so der Vorsitzende Dr. Hermann Weinreis, „sollten alle diesbezüglichen Vorstellungen sofort zu den Akten gelegt werden.“ Und die Fraktionsvorsitzende Sonja Gierke aus Volpriehausen ergänzt, dass die Einwohner ihres Ortsteiles noch gut in Erinnerung hätten, welche Folgen die Flutung des damaligen Salzbergwerkes gehabt habe.

Anlässlich einer sofort einberufenen Konferenz mit der Bundestagsabgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller (Hameln) sicherten die Uslarer Sozialdemokraten der Abgeordneten und ihren SPD-Kollegen/innen aus den Wahlkreisen beiderseits der Weser ihre volle Unterstützung im Kampf gegen die Konzernpläne zu. Die Einleitung der Salzlauge in das Süßwasser der Weser sei ökologisch unverantwortlich und stelle die bisherigen Erfolge bei der Verbesserung der Wasserqualität in Frage.

Schon deshalb müsse eine wie immer dosierte Zuführung aus riesigen Speicherkammern abgelehnt werden. Die Abgeordnete: „Das Problem ist in der Region nicht zu lösen. Die Reduzierung von Reststoffen aus der Kaliproduktion am Entstehungsort ist sicher ein Weg. Ein anderer ist die Einleitung in die Nordsee weit vor dem empfindlichen Wattenmeer, also eine Nordsee-Pipeline.“

Von der neuen niedersächsischen Landesregierung erwarten die Uslarer Sozialdemokraten wirksame Schutzmaßnahmen im Interesse der Bürger des Landkreises Northeim, ein Höchstmaß an Transparenz bei ggf. anstehenden Raumordnungs-nungsverfahren und vor allem eine konzertierte Aktion mit dem ebenfalls rot-grün regierten Land Nordrhein-Westfalen zugunsten der Nordsee-Pipeline.

Dr.Weinreis: „Uslars Bürgermeister Bauer wird von uns aufgefordert werden, wenn die Fraktion dem zustimmt, eine Anhörung in Offensen durchzuführen, zu der der sogenannte „Runde Tisch Gewässerschutz Werra/Weser und Kaliproduktion“ einzuladen ist. Er vertritt als hochkarätig besetztes Gremium ebenfalls den Bau einer Pipeline in Richtung Küste.“