Die Zukunft der Uslarer Tafel ist ungewiss. Der erst kürzlich gegründete Trägerverein ist nicht sicher, ob die Tafel und die dazugehörige Kindertafel mit Schulfrühstück am Ende des Jahres noch existiert.
Wie der Vorsitzende Hartmut Holz bei einem Besuch des SPD-Stadtverbands Uslar berichtete, leide die Tafel unter der Insolvenz des vorherigen Trägervereins Hilfe zur Selbsthilfe (HzS). Zudem habe die Anerkennung der Gemeinnützigkeit nach der Neugründung des jetzigen Vereins lange auf sich warten lassen. Wichtige Säulen der Finanzierung seien vorerst weggefallen, so dass in den nächsten Monaten eine echte Durststrecke vor den Verantwortlichen liege, heißt es.
Die Uslarer Tafel versorgt derzeit 1100 bedürftige Personen mit Nahrungsmitteln, die sie in Märkten und Geschäften sammelt. Darunter befinden sich 400 Kinder der Grundschule auf dem Eichhagen in Uslar, der Förderschule in Uslar und der Integrierten Gesamtschule Bodenfelde und in den Kindergärten.
Der Vorsitzender Hartmut Holz berichtet aber auch, dass die öffentlichen Appelle des Vereins in jüngster Zeit eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst haben, die materiell und ideell sehr ermutigend gewesen sei. Nach Angaben der SPD habe nicht zuletzt die durch die Initiative des SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz (Bad Gandersheim) ermöglichte Förderung der Tafel und der Kindertafel durch die Sozialstiftung des Landkreises Northeim mit dazu beigetragen, dass die Einrichtung weitermachen könne. Ziel bleibe es, den Bedürftigen weiterhin ein Angebot machen zu können und als sozialer Treffpunkt zur Verfügung zu stehen.
Der geschäftsführende Vorstand des SPD-Stadtverbandes mit Dr. Hermann Weinreis, Sonja Gierke und Reinhard Klinge überreichte bei seinem Besuch einen Tankgutschein für die Fahrzeuge der Tafel in Höhe von 250 Euro. Gleichzeitig wurde von der SPD-Stadtratsfraktion Ende August ein Antrag bei Bürgermeister Bauer eingereicht, wonach die Verwaltung beauftragt wird, Vorschläge zur Unterstützung der Uslarer Tafel zu erarbeiten. Gedacht wird dabei an die Möglichkeit, durch die Stadt geeignete Räume zur Verfügung zu stellen und direkt oder indirekt finanziell zu helfen.
Dazu würdigte der Stadtverbandsvorsitzende Dr. Hermann Weinreis „die aufopferungsvolle Arbeit der Ehrenamtlichen“, die zum Teil selbst Harz-IV-Empfänger seien. Dieser soziale Brennpunkt der Stadt müsse stärker anerkannt werden. Dr. Weinreis: „Die Tafel ist kein Wohltätigkeitsbasar, sondern eine Einrichtung von hoher sozialer Bedeutung. Sie übernimmt Verantwortung für uns alle.“ Die SPD wolle versuchen, die Tafel in sichereres Fahrwasser ins nächste Jahr zu begleiten und zu unterstützen.