Stadtverband will das Gutachten über den
Zusammenschluss abwarten

Uslar/Eschershausen. Die SPD im Uslarer Land steht der Fusion der Landkreise Northeim und Holzminden aufgeschlossen gegenüber. Die Sozialdemokraten bereiten derzeit eine Resolution für den Stadtrat zu dem Thema vor und sehen als nächsten wichtigen Schritt an, das Gutachten über die geplante Fusion abzuwarten. Denn daran wolle man sich orientieren. Das ist die Haltung des Uslarer Stadtverbands in der Fusionsfrage, zu der die Sozialdemokraten extra eine Gesprächsrunde im Gasthaus Johanning in Eschershausen veranstalteten. Dort stellte Holzmindens Landrat Walter Waske die Fusionpläne vor, die der mit seinem Northeimer Kollegen Michael Wickmann ausgearbeitet hat. Wickmann selbst sagte kurzfristig krankheitsbedingt ab. Für die Uslarer SPD stellen sich nach dem Gutachten folgende Fragen: Macht die Fusion Sinn? Gibt es Synergieeffekte? Wie lassen sich Dienstleistungen von oben nach unten delegieren? Grundsätzlich erwartet die Uslarer SPD keine Wunder, berichten Vorsitzender Dr. Hermann Weinreis und seine Stellvertreter Sonja Gierke und Ralf Herbold über den Gesprächsabend mit 38 Teilnehmern. Skeptisch sehe die SPD allerdings den von den Landräten anvisierten Fusionstermin im nächsten Jahr. Das werde wohl nicht zu schaffen sein. Dennoch dürfte nach Ansicht der SPD die Chance bestehen, sich mit einer Fusion zu 75 Prozent der Schulden zu entledigen, wie es das Land anbietet. Die Uslarer SPD sieht in der Angelegenheit das Land ohnehin in der Pflicht. Es bestehe Handlungsbedarf. Dafür seien viele Menschen ins Boot zu holen. Denn Reformen auf Landkreis- und anderen Verwaltungsebenen kämen früher oder später auf uns zu, ist sich der Stadtverband sicher und will dabei unbedingt mitreden. Wie weit größere Einheiten zu schaffen sind, darüber macht sich die Uslarer SPD auch ihre Gedanken. Die Gründung einer Region wie Hannover ist für sie zu groß. Man habe Vorbehalte gegen die Dominanz des Oberzentrums Göttingen, sagt SPD-Chef Weinreis. Ihm ist wichtig, dass Bürgernähe und Serviceleistungen stimmen. Darin sehe er eine Chance. Für die Fusion spreche vor allem, dass aus Uslarer Sicht bestehenden Verbindungen verbessert werden können, zum Beispiel im Tourismus, bei Schulen, auf dem Gesundheitssektor und beim Verkehr. (fsd)

HNA-Artikel über das Pressegespräch zur Veranstaltung
Mit freundlicher Genehmigung der HNA, Lokalredaktion Uslar.