Der Antrag der SPD-Ratsfraktion wurde in der Sitzung des Abwasserausschusses am 11.09.2007 vom Sprecher, Ralf Herbold, vorgestellt und begründet.

Uslar. "Die Zukunft macht das Betreiben einer Kläranlage in einer Stadt mit ca. 16.000 Einwohnern deutlich schwieriger", sagt Ralf Herbold als Mitglied und SPD-Sprecher im Abwasserausschuss der Stadt Uslar. Ralf Herbold begründet damit den Antrag seiner Fraktion, die Energie aus dem Schlamm im Faulturm künftig zu 100 Prozent zu nutzen.

"Deutlich ist, dass mittelfristig strengere Schadstoffgrenzwerte einen anderen Umgang mit dem Klärschlamm erfordern werden. Der Abwasserbetrieb und damit wir alle - als Gebührenzahler - werden die Wahl haben, entweder den Klärschlamm mit hohem Restwasseranteil teuer deponieren zu lassen oder diesen thermisch zu behandeln, um den Wasseranteil zu reduzieren. Dies müsste, wenn wir nichts tun, mit immer teurer Primärenergie geschehen", so Herbold im Ausschuss. Herbold weiter: "Zur Zeit werden nur 75 Prozent der in der Kläranlage produzierten Gase (Methan u.a.) genutzt; ca. 44.000 m³ werden abgefackelt, also ohne Nutzen verbrannt, das können wir uns nicht leisten, hier ist enormes Sparpotential!"

Die SPD-Fraktion orientiert sich bei ihrem Antrag (siehe gesonderten Kasten) an Städten gleicher Größe, die ihre Kläranlagen bereits umgerüstet haben.

"Moosburg a.d. Isar ist ein gutes Beispiel, hier läuft die Kläranlage für 17.500 Einwohner, ohne das Energie eingekauft werden müsste. Nein, die Kläranlage nutzt das Gas zu 100 Prozent in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und produziert so zusätzlich ca. 1,5 Mio. kWh Strom (für ca. 375 Haushalte)", führte Herbold aus.

Der Ausschuss reagierte positiv und will das Thema in einer gesonderten Sitzung beraten. Ein entsprechender Vorbereitungsauftrag wurde an den Leiter der Stadtwerke vergeben, dem der bei der Bürgermeisterin eingereichte Antrag bereits vorlag.

gez. Ralf Herbold

Blick auf die Kläranlage mit Schlammlagerplatz von der Landstraße aus
Antrag der SPD-Fraktion
Der Faulturm der Kläranlage Schoningen
Zur Zeit werden ca. 44.000 m³ Methangas im Jahr nutzlos abgefackelt, das soll sich ändern.