Zu einem Meinungsaustausch mit einem Vertreter des Betriebsrates der Ilse-Produktions-GmbH kam die Spitze des Uslarer SPD-Stadtverbandes zusammen. Dr. Hermann Weinreis und seine beiden Stellvertreter Sonja Gierke und Ralf Herbold ließen sich eingehend über die Situation in dem Betrieb (110 Mitarbeiter) unterrichten.

Die Zufahrt zum Uslarer Werk

USLAR. Zu einem Meinungsaustausch mit einem Vertreter des Betriebsrates der Ilse-Produktions-GmbH kam die Spitze des Uslarer SPD-Stadtverbandes zusammen. Dr. Hermann Weinreis und seine beiden Stellvertreter Sonja Gierke und Ralf Herbold ließen sich eingehend über die Situation in dem Betrieb (110 Mitarbeiter) unterrichten. Der Vertreter des Betriebsrates begrüßte ausdrücklich das Interesse der örtlichen SPD an dem seit längerem schwelenden Konflikt zwischen Ilse-Belegschaft und Geschäftsführung und erläuterte die Spirale des Verzichts, der die Mitarbeiter seines Betriebes u.a. mit dem Hinweis auf benötigtes Investitionskapital unterworfen seien. Eine Mehrheit der Belegschaft habe, teils aus Angst um den eigenen Arbeitsplatz, teils aus Einsicht in eine scheinbare Notwendigkeit, einer Betriebsvereinbarung zugestimmt, die sie monatlich um 170 Euro schlechter stelle. Gegen diesen Lohnabbau habe eine Minderheit vor dem Göttinger Arbeitsgericht geklagt und Recht bekommen. An dem aus seiner Sicht inakzeptablen Gebaren der Geschäftsführung habe dies allerdings nichts geändert. Schon seit 1991 werde laufend mehr Arbeit für weniger Lohn verlangt mit dem Hinweis auf die Sicherung von Standort und Arbeitsplätzen. Zweimal sei lediglich ein Inflationsausgleich hinzugekommen. Der Forderung nach Einsicht in die Bilanzen und operativen Planungen, z.B. zur Stärkung der Mitarbeitermotivation, werde seitens der Unternehmensleitung nicht oder nur unzureichend nachgekommen.

Die Sozialdemokraten würdigten den Einsatz der Mitarbeiter für ihren Betrieb und den Standort Uslar unter schwierigen Bedingungen. Die Ilse-Belegschaft habe Verantwortung in hohem Maße bewiesen und dürfe daraus den Anspruch auf eine faire und offene Informationspolitik des Unternehmens ableiten. Wer Opfer verlange, müsse sagen, wofür. Sonst sei der so genannte Beitrag Arbeitsplatz auf dem Lohnzettel ein Zynismus. Das Prinzip Gutes Geld für gute Arbeit werde mehr als relativiert, wenn die Arbeitnehmer nun auch noch für das Vorhalten von Arbeitsplätzen bezahlen müssten. Der Kostendruck sei ein Totschlagsargument, mit dem zu häufig das Unternehmensrisiko auf die Arbeitnehmer übertragen werde. Zu Recht verlangten Betriebsrat und Belegschaft Informationen darüber, wo die Reise hingeht. Aus Sicht der Stadt sei die Existenz eines Traditionsunternehmens im produzierenden Bereich vor Ort von größter Bedeutung. Die SPD setze auf einen vernünftigen und fairen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen.

gez. Dr. Hermann Weinreis, Sonja Gierke, Ralf Herbold