BAHNSTRECKE NORTHEIM BODENFELDE

LAND ERWÄGT STILLLEGUNG DER STRECKE SPD DAGEGEN

USLAR. Aus der Sicht der Uslarer Sozialdemokraten ist es mehr als ein Sommerlochthema und erfordert die politische Wachsamkeit der gesamten Region. Pressemeldungen zufolge beabsichtigt die Niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) die Überprüfung so genannter schwacher Strecken, die mit der Fahrplanumstellung im Dezember 2007 stillgelegt werden sollen. In die Überlegungen, bei denen auch an längere Taktzeiten gedacht wird, ist die Bahnlinie Northeim Bodenfelde einbezogen. Als Begründung nennt der Geschäftsführer der LNVG, Dr. Wolf-Rüdiger Gorka, die Absicht des Bundes, bis 2010 insgesamt 284 Mill. Euro weniger für den Nahverkehr in Niedersachsen auszugeben. Das Land droht daraufhin mit erheblichen Einschränkungen des Angebotes. Die LNVG ist eine 100%ige Tochter des Landes Niedersachsen, sie koordiniert und bewilligt landesweit die Fördermittel für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Als Partnerin soll sie Städte, Gemeinden, Landkreise und Verkehrsverbünde beraten.

Die SPD hebt die Bedeutung der Schienenverbindung für Berufspendler, Schüler, Tourismus und Wirtschaft hervor. Es sei paradox, gerade in Zeiten unerträglich hoher Benzinpreise über die Schließung von lebenswichtigen Bahnlinien nachzudenken. Neben der B 241 sei die Schiene ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Infrastruktur, gegen deren Infragestellung überparteilich und interkommunal vorgegangen werden müsse. Dr. Weinreis erinnert an Diskussionen in früheren Zeiten, als es um die Aufgabe des zweiten Bahngleises, die Schließung von Bahnhöfen und die Sanierung des Ertinghäuser Tunnels gegangen sei. Es bestehe ein Netz des Widerstandes, das erneut aktiviert werden müsse. Er fordert die Landtagsabgeordneten, den Verkehrsverbund Südniedersachsen und den Landkreis Northeim auf, ihren jeweiligen Einfluss bereits im Vorfeld der angedeuteten Überlegungen geltend zu machen, damit die Strecke Northeim Bodenfelde aus diesen Planungen herausgenommen werde.

Es sei darauf hinzuweisen, dass die LNVG dem Ziel einer Verbesserung der Infrastruktur verpflichtet ist und sich für mehr und bessere Qualität im Schienenpersonennahverkehr einsetzen soll. Diese Ziele würden mit den erwähnten Planungen für unsere Region ins Gegenteil verkehrt. Dr. Weinreis: Klar ist vor allem: Die NLVG macht nur Vorschläge. Über alle Vorschläge bestimmt abschließend das Land, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

gez. Dr. Hermann Weinreis