Die SPD Uslar hat gegen den Verkauf der Jugendherberge gestimmt. Das sagt Dr. Hermann Weinreis, Ratsherr, stellvertretender SPD-Fraktionschef und Vorsitzender der SPD im Uslarer Land nach den vielen kritischen Stimmen in der Angelegenheit.
Über den Verkauf der Herberge war in einem nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Uslarer Stadtrates am 22. Oktober mehrheitlich entschieden worden. Nach der Vertragsunterzeichnung hatte Bürgermeister Bauer mit der Familie Schöning vom Gutshof Steimke die neuen Besitzer der Jugendherberge vorstellt, die die Einrichtung als solche fortführen wollen.
Zum Verkaufspreis wollten der Bürgermeister wie auch Familie Schöning zunächst keine Angaben machen. In der letzten Sitzung des Stadtrates in diesem Jahr in Delliehausen am 17.Dezember verkündete der Bürgermeister dann doch den Preis: 20.000 Euro. Bisher sorgte das für jede Menge Kritik. Tenor: Die Herberge, die vor 30 Jahren für 4,5 Millionen DM von der Stadt gebaut worden war, sei viel zu günstig verkauft worden.
Die SPD, deren Meinung zu der Angelegenheit unter anderem in einem Leserbrief gefordert worden ist, ist nach den Angaben von Hermann Weinreis immer nur für eine Verpachtung der Jugendherberge gewesen. Damit sei die Möglichkeit der Einflussnahme größer als nach einem Verkauf. Der Verkauf sei endgültig. Danach könne man nichts mehr machen. Jetzt komme die Frage auf, ob der Stadt nicht ein Vermögensschaden entstanden sei.
Dr. Hermann Weinreis betont für die SPD, dass sie in der Sache nicht geschwiegen habe. Sie behalte sich auch eine kommunalaufsichtliche Überprüfung vor wegen der Frage, ob der Ortsrat Uslar nicht hätte beteiligt werden müssen und ob bei einer Veräußerung dieser Größenordnung nicht eine Ausschreibung erforderlich gewesen wäre.
(Quelle: HNA 07.01.2016)